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Laura Gastl von der Wertinger Zeitung zu Besuch im Studio der komenci GmbH

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Ein Start-up, das anderen Start-ups hilft

Wertingen-Reatshofen Die Geschichte beginnt, wo wohl viele Start-ups ihre Anfänge nehmen – zumindest räumlich gesehen: im Keller. Hier, in seinem Einfamilienhaus in Reatshofen, hat Markus Kempter ein kleines, aber professionelles Studio eingerichtet. Scheinwerfer stehen in dem Raum, eine Kamera und ein Schreibtisch mit PC für den Schnitt. Die Wände sind stellenweise mit Akustikpaneelen verkleidet, davor stehen gelbe Sessel in einem Arrangement zum Kennenlernen der Gastdozentinnen und -dozenten. Die kommen hierher zum Drehen von Webinaren, also Online-Seminaren: Das Kerngeschäft des neuen Start-ups „Komenci“ in Wertingen, das wiederum anderen Start-ups mit Wissen und Erfahrungswerten weiterhelfen möchte.

Markus Kempter ist alles andere als ein Neuling im Gründungsgeschäft. Von 2017 bis endgültig 2022 führte er gemeinsam mit seinem damaligen Geschäftspartner erfolgreich ein Unternehmen, das eine einmalige digitale Lösung zur Beschaffung von Gabelstapler-Ersatzteilen und Zubehör anbot. „Mit viel Geld und blauen Flecken“ lernte Kempter damals, was es bedeutet, ein Start-up zu gründen, gewinnbringend zu führen und zu verkaufen. „Dieses Know-how ist extrem wichtig für andere“, sagt Kempter heute. Und genau dieses Wissen möchte er weitergeben.

Gegründet hat er sein neues Unternehmen Mitte Januar. „Ich bin ein Gründertyp“, sagt Kempter über sich selbst. Zurück in eine Firma in eine Anstellung zu gehen, das hätte nicht zu ihm gepasst. Seine Frau habe dann den Anstoß dazu gegeben, dass er seinen „Blitzgedanken“ fürs neue Start-up in die Realität umsetzte.

Jetzt will er eine Art „Unternehmensberatung, aber schlicht und effizient“ anbieten, will in die Tiefe gehen und Inhalte für Start-ups vermitteln, die so bisher nicht zu finden sind. Will zum Beispiel erklären, wie mit Investoren umzugehen ist, wie man einen sogenannten „Onepager“ schreibt, um das eigene Konzept bestmöglich anzupreisen, wie man eine Marke entwickelt oder welche Förderungen und Zuschussmöglichkeiten es gibt. Und warum das Ganze? „Neun von zehn Start-ups zerbrechen in den ersten Jahren“, erklärt Markus. Das sei sehr schade, bringe die Gründerinnen und Gründer in finanzielle Nöte und sie gingen daran kaputt. Verpackt wird die Hilfe, die Komenci anbietet, in Webinaren, die im Keller-Studio in Reatshofen gedreht werden. Insgesamt gibt es Stoff für 250 Stück, in 60 davon will Markus Kempter selbst als Experte vor der Kamera stehen. Für andere Inhalte wiederum werden Gastdozentinnen und Dozenten eingeladen. Und mit künstlicher Intelligenz gearbeitet. Begeistert erzählt Markus beispielsweise von einem Avatar, den eine KI erschaffen hat. Unter anderem bietet Markus auch Einzelberatung für spezifische Probleme an, von denen ein Start-up so tangiert sein kann.

Von der Idee und dem ersten Gespräch im vergangenen September bis zur Gründung des neuen Start-ups ging alles ganz schnell. Das gilt auch für die Namensfindung zu “Komenci”. Das Wort bedeutet so viel wie „starten“ oder „beginnen“ und kommt aus der Kunstsprache Esperanto. Nach Vorplanung und Keller-Umbau läuft das Start-up nun an – mit Kempter als Vollzeit-Geschäftsführer und ein paar Helferinnen und Helfern außen herum. Doch das Unternehmen soll wachsen, deutschlandweit will Kempter agieren und eines Tages seine Webinare womöglich in andere Sprachen übersetzen. Läuft alles gut, will er irgendwann in größere Räume ziehen. Ein Verkauf von Komenci ist nicht vorgesehen. Doch wenn Markus Kempter seit seiner ersten Gründung eines gelernt hat, dann, dass im Start-up-Geschäft nicht immer alles nach Plan läuft.

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