ROAS vs. ROI: Wie du den Erfolg deiner Kampagnen realistisch bewertest

Warum die richtige Erfolgskennzahl entscheidend ist

In der Welt des Online-Marketings entscheidet sich Erfolg nicht nur an Klicks, sondern an Rentabilität. Ob SEA Agentur, E-Commerce-Unternehmen oder Digitalmarketing-Team – wer Budgets effizient einsetzen will, muss wissen, welche Kennzahlen wirklich zählen.
Zwei Metriken stehen dabei im Fokus: ROAS (Return on Advertising Spend) und ROI (Return on Investment). Beide messen wirtschaftlichen Erfolg, verfolgen aber unterschiedliche Ziele.

Während der ROI den gesamten Gewinn im Verhältnis zur Investition betrachtet, fokussiert der ROAS rein auf den Ertrag aus Werbeausgaben. Wer seine Kampagnen strategisch steuern möchte – etwa bei Google SEA, Social Ads oder Performance Marketing – sollte beide Werte verstehen, interpretieren und gezielt einsetzen.

Was ist ROAS? Definition und Bedeutung

ROAS steht für Return on Advertising Spend und beschreibt, wie viel Umsatz du für jeden investierten Werbe-Euro erzielst.

Formel:

ROAS = Umsatz / Werbekosten

Ein Beispiel:
Wenn du 10.000 € für eine Google Ads Kampagne ausgibst und 50.000 € Umsatz erzielst, liegt deine Werberendite bei 5. Das bedeutet: Jeder eingesetzte Euro bringt fünf Euro zurück.

Die Kennzahl ist besonders für SEA Kampagnen (Search Engine Advertising) relevant – etwa für Google SEA oder Microsoft Ads. Sie zeigt auf einen Blick, wie effizient deine Werbebudgets eingesetzt werden.

Vorteile

  • Schnelle Auswertung: Du erkennst sofort, ob Kampagnen profitabel laufen.
  • Vergleichbarkeit: ROAS-Werte sind kanalübergreifend messbar – ob bei Google, Meta oder Amazon.
  • Optimierungsgrundlage: Ideal zur Steuerung von Geboten, Budgets und Creatives in SEA Agenturen oder internen Marketingteams.

 

 Grenzen

Die Werberendite betrachtet nur den Umsatz, nicht die tatsächliche Rentabilität. Fixkosten, Produktionsausgaben oder Personalkosten bleiben unberücksichtigt.
Eine Kampagne mit hoher Werberendite kann also trotzdem wirtschaftlich unprofitabel sein, wenn die Margen gering sind.

Flache digitale Illustration: Eine Frau sitzt auf einem Hocker und arbeitet am Laptop, rechts daneben steht groß der Schriftzug ‚ROI‘ vor dunkelblauem Hintergrund.

Was ist ROI? Definition und Relevanz

ROI steht für Return on Investment und zeigt, wie viel Gewinn im Verhältnis zu einer Investition erwirtschaftet wurde.

Formel:

ROI = (Gewinn – Investition) / Investition × 100

Beispiel:
Ein Unternehmen investiert 10.000 € in eine Marketingkampagne und erzielt einen Gewinn von 15.000 €.
→ ROI = (15.000 – 10.000) / 10.000 × 100 = 50 %

Der ROI ist die ganzheitlichere Kennzahl. Er berücksichtigt neben Werbekosten auch Personalausgaben, Tools, Fixkosten und Produktionsaufwand – also alles, was in den Kampagnenerfolg einfließt.

Der entscheidende Unterschied

Merkmal

ROAS

ROI

Abkürzung

Return on Advertising Spend

Return on Investment

Zielgröße

Umsatz aus Werbeausgaben

Gewinn im Verhältnis zur Gesamtinvestition

Aussagekraft

Effizienz einzelner Kampagnen

Wirtschaftlichkeit des gesamten Marketings

Berechnung

Umsatz ÷ Werbekosten

(Gewinn – Investition) ÷ Investition

Einsatzgebiet

Google Ads, Social Ads, Display-Kampagnen

Gesamtmarketing, Unternehmensbewertung

Typische Nutzung

Performance-Optimierung

Controlling, Budgetplanung

Kurz gesagt:

ROAS misst, wie gut Werbung performt. ROI zeigt, ob Marketing sich lohnt.

Vergleich

Eine SEA Agentur München verwaltet für einen Onlinehändler ein monatliches Budget von 20.000 €.

  • Kampagnenumsatz: 100.000 €
  • Gewinn nach Abzug aller Kosten: 10.000 €

ROAS = 100.000 / 20.000 = 5,0
ROI = (10.000 – 20.000) / 20.000 × 100 = –50 %

Das Beispiel zeigt:
Die Kampagne hat eine hohe Werberendite, aber einen negativen ROI.
Sie bringt Umsatz, aber keinen Gewinn. Für viele Unternehmen ist das ein klassischer Fall von Umsatz statt Rentabilität.

 Nur wer beide Kennzahlen gemeinsam betrachtet, trifft fundierte Entscheidungen.

Flache Illustration auf dunkelblauem Hintergrund: Links die ROAS-Formel, rechts die ROI-Formel, dazwischen ein kleines Diagramm-Icon im gleichen Stil

Wie du ROAS und ROI berechnen kannst

Für die tägliche Arbeit im Marketing oder in einer SEA Agentur bieten sich praktische Tools und Methoden an:

  1. ROAS berechnen

Die einfachste Methode ist die klassische ROAS-Formel oder ein ROAS-Rechner (z. B. in Excel oder Google Sheets).

Umsatz ÷ Werbekosten = ROAS

Tipp: In Google Ads kannst du auch den Ziel ROAS (Target ROAS) festlegen, um Gebotsstrategien automatisch zu optimieren.

  1. ROI berechnen

Mit der ROI-Formel misst du den tatsächlichen Gewinn:

(Gewinn – Investition) ÷ Investition × 100 = ROI

Wer Excel nutzt, kann die Berechnung um Margen, Versandkosten oder Retouren erweitern. Alternativ helfen Tools wie ein Break-Even ROAS Calculator, um den Punkt zu bestimmen, ab dem eine Kampagne profitabel wird.

Anwendung in der Praxis: SEA & Performance Marketing

In der Arbeit einer SEA Agentur sind ROAS und ROI untrennbar miteinander verbunden.
Während die Werberendite für operative Kampagnensteuerung dient, ist der ROI Grundlage strategischer Entscheidungen.

Beispiel:

Eine SEA Agentur Stuttgart verwaltet ein Kampagnenbudget für einen Finanzdienstleister.

  • Ziel: 6-facher ROAS
  • Tatsächliches Ergebnis: 4,5
  • ROI nach Abzug interner Kosten: +20 %

Obwohl die Ziel-Werberendite verfehlt wurde, bleibt die Kampagne profitabel. Der ROI belegt den wirtschaftlichen Erfolg – ein Beispiel dafür, dass beide Werte unterschiedliche Perspektiven liefern, aber gemeinsam die Realität abbilden.

Tipps für die Praxis

1. Nicht isoliert betrachten

Eine hohe Werberendite ist wertlos, wenn der ROI negativ ist. Beziehe fixe und variable Kosten immer ein.

2. Break-even ROAS kennen

Berechne den Punkt, ab dem deine Kampagnen Gewinne abwerfen. Tools wie ein ROAS-Rechner oder Break-even ROAS Formular helfen dabei.

3. KPI-Hierarchie definieren.

Setze ROAS als operative und ROI als strategische Kennzahl ein. Beide ergänzen sich ideal.

4. ROI regelmäßig berechnen.

Aktualisiere deine ROI-Berechnung monatlich oder nach jeder größeren Kampagne, um Trends früh zu erkennen.

5. Google SEA Daten intelligent nutzen.

Plattformen wie Google Ads oder Data Studio (Looker) bieten wertvolle Insights, um Werberendite Werte zu visualisieren und über Zeiträume zu vergleichen.

Aktuelle Trends: Von der Kennzahl zur KI-gestützten Optimierung

Moderne Werbeplattformen entwickeln sich in Richtung automatisierter Entscheidungsmodelle. Google Ads arbeitet zunehmend mit Ziel-ROAS Strategien, die Machine Learning einsetzen, um Gebote dynamisch an Conversionrate anzupassen.

Parallel nutzen SEA Agenturen in Berlin, Düsseldorf oder Köln Tools wie Smart Bidding oder Performance Max, um den maximalen Return on Ad Spend zu erreichen.

Auch der ROI gewinnt durch datengetriebene Ansätze an Präzision. Dank KI-gestützter Attribution kann Marketing heute besser nachvollziehen, welcher Kanal wirklich zum Gewinn beiträgt – ein entscheidender Schritt für die ganzheitliche Performance-Bewertung.

ROAS und ROI gemeinsam denken

ROAS und ROI sind keine konkurrierenden Kennzahlen, sondern zwei Perspektiven derselben Realität.
Der ROAS zeigt, wie effizient deine Werbemaßnahmen Umsatz generieren – der ROI, ob sie sich wirtschaftlich lohnen.

Für Marketingteams, E Commerce Unternehmen oder SEA Agenturen bedeutet das: Nur wer beide Werte regelmäßig analysiert, kann Budgets gezielt steuern, Wachstum nachhaltig planen und die digitale Rentabilität realistisch einschätzen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was gilt als guter Return on Ad Spend?

Ein wirklich rentables Verhältnis zwischen Werbeausgaben und erzieltem Umsatz hängt stark von der jeweiligen Branche, den Gewinnmargen und den individuellen Zielen ab.
Im Onlinehandel gelten Werte zwischen 4:1 und 6:1 meist als stabil. Wichtig ist, dass deine Kennzahl oberhalb des Punktes liegt, an dem sich die Kampagne selbst trägt – also über dem sogenannten Break-even Level.

Wie berechne ich die Werbeeffizienz?

Die Berechnung ist einfach: Umsatz geteilt durch Werbekosten.
Ein Beispiel: Wenn du 10.000 € Umsatz erzielst und dafür 2.000 € in Anzeigen investierst, liegt deine Werbewirkung bei einem Verhältnis von 5:1.
Das bedeutet: Jeder eingesetzte Euro bringt dir fünf Euro Umsatz zurück.

Worin besteht der Unterschied zwischen Umsatzrendite und Kapitalrendite?

Die Umsatzrendite (Return on Ad Spend) zeigt, wie viel Umsatz du mit jedem eingesetzten Werbe-Euro generierst.
Die Kapitalrendite (Return on Investment) betrachtet dagegen das gesamte Bild – sie bezieht neben Werbekosten auch alle anderen Ausgaben, z. B. Produktentwicklung, Personal oder Logistik, mit ein.
So erkennst du, ob sich deine gesamten Investitionen wirklich lohnen.

Wie lässt sich die Gesamtrendite einer Kampagne berechnen?

Die Formel lautet:
(Gewinn – Investition) ÷ Investition × 100
So erfährst du, wie viel Prozent Gewinn du mit deinem eingesetzten Kapital erwirtschaftet hast.
Beispiel: Wenn du 5.000 € investierst und daraus 7.000 € Gewinn erzielst, liegt deine Gesamtrendite bei 40 %.

Wann ist eine Kampagne wirtschaftlich erfolgreich?

Erfolg bedeutet nicht nur hohe Klickzahlen, sondern vor allem ein positiver Deckungsbeitrag.
Eine Kampagne gilt als profitabel, wenn die Einnahmen deutlich über den Gesamtkosten liegen – also genug Überschuss entsteht, um weitere Marketingmaßnahmen zu finanzieren oder Wachstum zu fördern.

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